Praktikumsbericht von David Hoffmann: Wie aus "blödem Papierkram" plötzlich hochinteressante Aufgaben werden...
Mein Name ist David Hoffmann, ich bin 21 Jahre alt und habe im Zeitraum vom 22.09.2008 bis zum 17.10.2008 im Brüsseler Büro von Herrn Dr. Ulmer, MdEP ein Praktikum absolviert. Vorneweg ist zu sagen, dass ich am liebsten noch ein bisschen länger bleiben würde, da man hier unglaublich viel lernt, Neues sieht, fremde Menschen kennenlernt und dabei noch sinnvolle Arbeit leistet. In einem Büro arbeiten? Als Erstes denkt man vielleicht an Papierkram und endlose Telefongespräche, und wenn man ganz ehrlich ist, liegt man da gar nicht so falsch. Jedoch wusste ich vorher nicht, was für einen ungemeinen Spaß ich dabei haben werde. Die Meinung ändert sich schon, wenn man hier ankommt. Das Büro ist mal eben auf der 15. Etage und man hat einen tollen Blick über Brüssel. Mit solch einem Ausblick fängt der Arbeitstag schon ganz anders an. Was sich vorher als blöder Papierkram getarnt hatte, waren interessante Aufgaben wie Presseberichte schreiben, Gesetzesvorschläge der Europäischen Kommission studieren, Recherchen über den Emissionshandel anstellen und manchmal auch nur einem verzweifelten Mitbürger zu helfen, sich ein Bild über eine momentane politische Situation zu machen. Auch was vorher als endlose Telefongespräche eingeschätzt wurde, wird plötzlich interessant, wenn man erst bei der Gemeinde Mosbach, danach im Landratsamt Heidelberg und schließlich im Deutschen Bundestag anruft. Man erlebt hier selbst im Büro Politik auf jeder möglichen Ebene von der kleinen Heimatgemeinde bis hin zur höchsten europäischen Ebene. Ich konnte sehen, wie Gesetze entworfen, Kompromisse gefunden werden und am Ende darüber abgestimmt wird. So hatte ich während meiner Zeit im Abgeordnetenbüro in Brüssel die Möglichkeit, mir die gesamte Bandbreite der parlamentarischen Arbeit anzuschauen. Wann hat man als Normalsterblicher schon mal die Chance, sich in Ausschüsse des EU-Parlaments zu setzen, Schulter an Schulter mit Abgeordneten und deren Mitarbeitern aus ganz Europa? Oder Diskussionen über Emissionsrechte, Waffenhandel und Pestizidrichtlinien mitzuverfolgen und dann am nächsten Tage darüber in der Zeitung zu lesen? Die ganzen ansprechenden Aufgaben ebenso wie die pulsierende Stadt Brüssel trugen ihren Teil dazu bei, dass ich hier eine sehr schöne Zeit hatte, allen voran lag es aber an der freundlichen Art von Herrn Dr. Ulmer, an den vielen netten Mitpraktikanten und besonders an zwei tollen Referenten!
