Mehr Sicherheit für europäische Patienten
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- Erstellt am Dienstag, 08. Januar 2013 10:26
- Geschrieben von Presseteam

Der aktuelle Skandal in den SLK-Kliniken Heilbronn zeigt, dass es im europäischen Berufsanerkennungssystem noch Schwächen gibt: Ein Neurologe, der in den Niederlanden seine Zulassung verloren hatte, praktizierte in Heilbronn und Worms weiter. „Wir müssen auf europäischer Ebene ein System schaffen, um Krankenhäuser und Patienten vor solchen Betrügereien zu schützen“, empört sich der praktizierende Arzt und Europaabgeordnete Dr. Thomas Ulmer.
Ulmer weiter: „Es kann nicht sein, dass ein Arzt in einem EU-Mitgliedstaat seine Zulassung verliert und ohne Probleme in einem anderen EU-Mitgliedstaat eine Stelle bekommt. Es geht hier um den Schutz der Patienten. Wir brauchen gerade in diesem sensiblen Feld einen hohen Standard für die Zusammenarbeit der Mitgliedstaaten. Daher bin ich Mitinitiator einer parlamentarischen Anfrage. Wir müssen die Kommission darauf aufmerksam machen, dass hier schneller Handlungsbedarf besteht, um bestehende Lücken zu schließen."
Denkbar wäre, dass die zuständigen Behörden des Mitgliedstaates, in welchem ein Arzt seine Zulassung verliert, die zuständigen Behörden aller anderen Mitgliedstaaten informiert. "Gerade haben wir über die Berufsanerkennungsrichtlinie abgestimmt, hier haben wir die gesetzliche Grundlage für das weitere Vorgehen gelegt. Nun müssen wir aktiv an der konkreten Ausgestaltung arbeiten, um solche Lücken zu schließen", so Ulmer abschließend.
