Pressemitteilungen 2009 von Dr. Thomas Ulmer MdEP
Kontroverse im Europäischen Parlament: Ausschuss fordert Selektion von Embryonen
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- Erstellt am Donnerstag, 02. April 2009 08:02
Im Europäischen Parlament zeichnet sich eine Kontroverse über die Selektion von menschlichen Embryonen ab. Der Ausschuss für Umwelt, Gesundheit und Lebensmittelsicherheit beschloss diese Woche mit Mehrheit gegen die Stimmen der CDU/CSU-Abgeordneten, dass die Europäische Union Techniken fördern soll, die zur Ausrottung seltener Erkrankungen führen, die einerseits durch genetische Beratung und andererseits durch die Selektion gesunder Embryonen geschehen. Der nordbadische CDU-Europaabgeordnete und Mediziner Dr. Thomas Ulmer erklärt dazu: "Ich halte den angenommenen Änderungsantrag für völlig indiskutabel. Genetische Beratung darf nicht von politischen Zielen beeinflusst werden. Wenn Eltern das Risiko für ein krankes oder behindertes Kind in der Familie haben, so sollen sie frei von politischem Druck entscheiden, ob sie sich für eigene Kinder oder für Alternativen entscheiden. Die Selektion von Embryonen ist völlig inakzeptabel."Nicht nur in Deutschland, sondern auch in vielen anderen Mitgliedstaaten ist Präimplantationsdiagnostik nicht erlaubt. "Es kann kein politisches Ziel sein, genetisch bedingte Erkrankungen auszurotten. Der Erfolg ist ohnehin zweifelhaft, da auch genetische Krankheiten nicht nur vererbt werden, sondern durch sogenannte Spontanmutationen immer wieder neu entstehen," erklärt Ulmer, der selbst praktizierender Arzt ist. Der politische Fokus müsse auf die Hilfe für Patienten und die Behandlung von Krankheiten gelegt werden. Die Mehrheit des Ausschusses habe den Patienten, die an seltenen Erkrankungen leiden, einen Bärendienst erwiesen. Die Initiative der Europäischen Kommission sei prinzipiell unterstützenswert. "Durch den unsäglichen Antrag kommt in das Thema aber eine Kontroverse, die der Sache nicht gut tut", bedauert Dr. Ulmer.
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