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Pressemitteilungen 2009 von Dr. Thomas Ulmer MdEP

Europaparlament gegen die Zulassung von Supertrucks

Dieses Foto zeigt einen SupertruckDas Konzept der sogenannten EuroCombis klingt einfach: Aus drei Lkw mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 40 Tonnen und einer Länge von 16,50 m beziehungsweise 18,75 m ließen sich durch geringe technische Veränderungen zwei Lkw-Kombinationen mit einem Gesamtgewicht von 60 Tonnen und einer Länge von 25,25 m zusammenstellen. In mehreren Ländern, beispielsweise in Schweden und den Niederlanden, sind XXL-Trucks - als Ausnahmeregelung - bereits zugelassen.

 

Auch in Deutschland werden derzeit Modellversuche mit 25 Meter langen Lkw durchgeführt. Der Verkehrsausschuss des Europäischen Parlaments hat sich jedoch eindeutig gegen eine europaweite Zulassung ausgesprochen. So sei unter anderem die von Befürwortern der Riesentrucks angepriesene positive Umweltwirkung sehr kritisch zu sehen: Zwar verbrauchen die XXL-Fahrzeuge pro Tonnen Fracht und Kilometer weniger Treibstoff als herkömmliche Lkw. Es ist aber zu befürchten, dass es durch die Supertrucks zu einer massiven Verlagerung von der Schiene auf die Straße kommt. Dr. Thomas Ulmer, Umweltexperte im Europäischen Parlament, betont darüber hinaus die mangelnde Infrastruktur für solche Lkw. So seien Straßen und Brücken in der Bundesrepublik größtenteils nicht für solche Lasten angelegt. Die Verstärkung vieler Brücken, häufigere Reparaturen durch die extreme Belastung und vorzeitige Erneuerungen wären die Folge. Und dabei fehlen schon heute rund 2,5 Mrd. Euro jährlich für die Erhaltung des Bundesfernstraßennetzes.

Neben der Infrastruktur weist der Europaabgeordnete insbesondere auch auf das große Sicherheitsrisiko durch Riesentrucks auf den Straßen hin. So ist bisher nur wenig über die Alltagstauglichkeit und Fahreigenschaften von XXL-Trucks bekannt. Ein 60-Tonner, der ungebremst mit 80 km/h in ein Stauende fährt, besitzt eine ähnliche Bewegungsenergie wie ein 40-Tonner, der mit Tempo 100 aufprallt. Selbst Hightech-Bremsen und andere elektronische Hilfsmittel werden die höhere Bewegungsenergie nicht völlig ausbremsen können. Dabei ist schon heute an jedem zehnten Unfall auf Autobahnen ein Lkw als Hauptverursacher beteiligt.

Bildnachweis: Fotolia.de

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