Pressemitteilungen 2008 von Dr. Thomas Ulmer MdEP
Parlament spricht sich gegen Biosprit-Plan aus
Seit einigen Wochen steht die Förderung des Anbaus von Raps, Mais und Zuckerrohr für Biodiesel und Bioethanol scharf in der Kritik, weil die Nahrungsmittelpreise durch die Konkurrenz um Ackerflächen zum Teil dramatisch steigen.
Insbesondere in den Entwicklungs- und Schwellenländern hat dieser Preisanstieg schon jetzt schwere Folgen.
Auch im Europäischen Parlament wächst nun der Widerstand gegen die geplante Erhöhung des Biokraftstoffanteils am Verbrauch.
Der Umweltausschuss hat sich mit großer Mehrheit dafür ausgesprochen, den Anteil bis 2020 faktisch nur auf höchstens 5 bis 6 Prozent zu erhöhen. Zum Ausgleich sollen in den EU-Mitgliedstaaten mehr mit Elektrizität und Wasserstoff angetriebene Autos eingesetzt werden.
Dr. Thomas Ulmer, CDU-Europaabgeordneter der Region Nordbaden und Mitglied im nichtständigen Ausschuss zur Bekämpfung des Klimawandels, betont jedoch: "Wir müssen die Dinge sauber trennen. Es hilft nicht, wenn wir täglich neue Ziele ausrufen, ohne genau zu wissen, inwiefern die Ereignisse überhaupt miteinander zusammenhängen. Daher muss nun genau geprüft werden, welche Maßnahmen langfristig sinnvoll sind."
Der Umweltausschuss spricht sich nun für einen Stufenplan aus: So soll der Biokraftstoffanteils 2015 zunächst auf 4 Prozent steigen. Ein Fünftel davon sollen mit Elektrizität oder Wasserstoff betriebene Autos erbringen. Die von diesen genutzten Energie soll wiederum aus erneuerbaren Quellen stammen. Bis 2020 soll dann der Anteil von Biokraftstoffen auf 8 bis 10 Prozent steigen. Den genauen Wert soll die EU 2015 festlegen.
2020 soll die EU 40 bis 50 Prozent ihres Ziels durch Elektro- und Wasserstoffautos erreichen können. Faktisch läge dann der Anteil von Biokraftstoffen am Verbrauch bei maximal 6 Prozent. Nach dem Umweltausschuss muss noch der für die EU-Regelung zu den Biokraftstoffen federführende Industrieausschuss des EU-Parlaments abstimmen.
