Dr. Thomas Ulmer MdEP
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Pressemitteilungen 2008 von Dr. Thomas Ulmer MdEP

Europas demographisches Defizit bekämpfen

Der demographische Wandel ist schon lange ein zentrales Thema, mit dem sich der Beschäftigungsausschuss befasst. So hat der Ausschuss im Europäischen Parlament für steuerliche Anreize zur Steigerung der Kinderrate, einen Rentenbonus je nach Anzahl der aufgezogenen Kinder sowie für mehr Kinderbetreuungseinrichtungen plädiert.

Darüber hinaus sollten Möglichkeiten der Teilzeitarbeit, flexible Arbeitszeiten und Telearbeit ausgelotet werden sowie die Rechte der Väter bei Erziehung und Sorgerecht gestärkt werden.

Auch der Aspekt Zuwanderung wurde von den Abgeordneten behandelt. Der Rückgriff auf die Zuwanderung sei "ein Teil der Demographie" in der Europäischen Union und "unter wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Gesichtspunkten positiv zu bewerten", so der Ausschuss. Die Mitgliedsstaaten müssten die Integration von Migranten als "strategisch bedeutsame politische Maßnahme" anerkennen.

So müsse man einen "unvoreingenommenen und überlegten Ansatz für die Zuwanderung entwickeln, um fremdenfeindlichen Haltungen entgegenzuwirken und auf eine vollständige und effektive Eingliederung hinzuarbeiten."

Auch Dr. Thomas Ulmer, Europaabgeordneter für die Region Nordbaden, unterstützt die Einschätzung des Ausschusses, dass die Prognosen in der EU zur Bevölkerungsentwicklung äußerst besorgniserregend seien, allerdings seien diese auch keine unveränderlichen Voraussagen, wohl aber ein ernstzunehmendes Warnsignal auf das man dringend reagieren müsse.

Mit einer durchschnittlichen Geburtenrate von 1,5 Kindern in Europa und 1,4 Kindern in Deutschland liegt diese viel zu niedrig.

Auch die Schwierigkeiten, Beruf und Familie zu vereinbaren, standen erneut im Mittelpunkt der Debatte. Neben der noch immer mangelhaften Betreuungssituation, insbesondere bei Kindern unter drei Jahren, betonte Ulmer, dass sich auch im Denken der Menschen einiges ändern müsse: "Eine Frau, die nach der Geburt ihres Kindes wieder arbeiten möchte, darf nicht als Rabenmutter gelten, sondern müsse vielmehr dabei unterstützt werden, dies auch tun zu können. Jede Mutter soll selbst entscheiden können, wann Sie wieder arbeiten kann und möchte. Der Ausbau von Betreuungseinrichtungen ist daher ein wichtiger Ansatzpunkt. Hier sind uns viele Mitgliedsstaaten in Europa um einiges voraus."

Bereits 2002 wurde in Barcelona von den Mitgliedstaaten das Ziel festgelegt, bis 2010 Kinderbetreuungseinrichtungen für mindestens 90 Prozent der Kinder ab drei Jahren und für 33 Prozent der Kinder unter drei Jahren zur Verfügung zu stellen. Um dieses Ziel auch zu erreichen, müsse jedoch an einigen Baustellen noch hart gearbeitet werden.

© Dr. Thomas Ulmer 2025