Initiative zur Aufklärung des Down-Syndroms auf den Weg gebracht
Mit einer großen Mehrheit der Abgeordnetenstimmen des Europäischen Parlaments wurde in dieser Woche eine Initiative von Dr. Thomas Ulmer MdEP und von weiteren Europaabgeordneten zu Kindern mit Down-Syndrom positiv entschieden und auf den Weg gebracht. Das Down-Syndrom ist eine angeborene Störung der menschlichen Embryonalentwicklung, die Verzögerungen und Einschränkungen der geistigen und körperlichen Entfaltung verursacht. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind mit Down-Syndrom geboren wird, liegt bei 1 zu 600 - 1000 Geburten. Von daher ist es die häufigste genetische Ursache für Lernschwierigkeiten, die angeborenen Anomalien sind eine der Hauptursachen für Kindersterblichkeit und dauerhafte Behinderungen. Sie leiden an Geburtsfehlern, wobei Herzerkrankungen am häufigsten auftreten. In vielen Übereinkommen und Verträgen sind die Rechte von Menschen mit Behinderung geschützt.
In der Charta der Grundrechte der Europäischen Union in Artikel 26 heißt es auszugsweise: „Die Union anerkennt und achtet den Anspruch von Menschen mit Behinderung auf Maßnahmen zur Gewährleistung ihrer Eigenständigkeit, ihrer sozialen und beruflichen Eingliederung und ihrer Teilnahme am Leben der Gemeinschaft“. Wie wichtig der Europäischen Union dieses Anliegen ist, zeigt sich am Übereinkommen der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen, in dem universelle Mindestnormen zum Schutz und zur Gewährleistung einer großen Bandbreite von bürgerlichen, politischen, wirtschaftlichen und sozialen Rechten festgelegt sind und welches von der EU ratifiziert wurde.
Doch nun ist es an der Zeit, dass die Kommission, der Rat und die Mitgliedstaaten aufgefordert werden, mit Hilfe von Aufklärungskampagnen auf nationaler und europäischer Ebene zur sozialen Eingliederung von Kindern mit Down-Syndrom beizutragen, die Behandlung dieser Störung durch eine europaweite Forschung zu fördern und eine europäische Strategie zum Schutz der Rechte von Kinder mit Down-Syndrom in der Europäischen Union auszuarbeiten.
„Wir müssen die Rechte von gesundheitlich benachteiligten Menschen wahren und schützen. Hier ist es an der Zeit, dass Vorurteile abgebaut werden und die Integration von Menschen mit Down-Syndrom vorangebracht wird“, sagte Ulmer nach der erfolgreichen Abstimmung. Wie erfolgreich Menschen mit Down-Syndrom sein können, zeigt sich an der Lebensgeschichte des Spaniers Pablo Pineda (* 1975 in Málaga).
Pineda ist Lehrer für Pädagogische Psychologie, Schauspieler und der erste Europäer mit Down-Syndrom, der einen Universitätsabschluss hat. Sein Leben wurde als Spielfilm mit ihm persönlich in der Hauptrolle unter dem Titel „Yo también“ („Ich auch“) verfilmt.
