Dr. Thomas Ulmer: "Verbrauch von Antibiotika in EU einschränken!"
Bakterien werden immer resistenter / 25.000 Todesfälle jährlich
In dieser Woche verabschiedeten die Abgeordneten des Gesundheitsausschusses des Europäischen Parlaments eine Resolution über die Gefährdung der öffentlichen Gesundheit durch Resistenz gegen antimikrobielle Wirkstoffe. "In der Europäischen Union werden mehr Antibiotika verschrieben als eigentlich notwendig. Dadurch werden Bakterien immer resistenter und die Mittel wirken nicht mehr", erklärt der Europaabgeordnete und Arzt Dr. Thomas Ulmer. In der EU sterben jährlich 25 000 Patienten an Infektionen mit Bakterien, die gegen zahlreiche Medikamente resistent sind. Damit verbunden sind Kosten im Gesundheitswesen und Produktivitätsverluste in Höhe von mindestens 1,5 Milliarden Euro.
Das ist unter anderem auf übermäßige Verwendung und falsche Dosierung von antimikrobiellen Wirkstoffen wie Antibiotika zurückzuführen. Das Problem wird dadurch verschärft, dass in den vergangenen Jahren nur wenige neue antimikrobielle Mittel zugelassen worden sind. "Das kann dazu führen, dass es in Zukunft schwieriger wird, Infektionen zu behandeln," befürchtet Ulmer.
Die Resistenz gegen antimikrobielle Wirkstoffe ist nicht nur bei Menschen sondern auch bei Tieren ein zunehmendes Problem. Sie kann sich über die Nahrungskette oder durch direkten Kontakt von Tieren auf den Menschen übertragen. "Aus diesem Grund haben wir eine Entschließung verabschiedet, in der wir die Europäische Kommission aber auch die Mitgliedstaaten auffordern, Maßnahmen zur Bekämpfung der Resistenz gegen antimikrobielle Wirkstoffe weiter zu verstärken. Ich hoffe, dass wir auf diesem Gebiet bald Erfolge erzielen!" sagt Ulmer.
Der vollständige Text des Entschließungsantrags zu dem Thema "Antimikrobielle Resistenz als Gefahr für die öffentliche Gesundheit" findet sich unter nachstehendem Link: http://www.europarl.europa.eu/meetdocs/2009_2014/documents/envi/re/877/877372/877372de.pdf
