Patientenmobilität: Erste Einigung der EU-Gesundheitsminister
Behandlungen im EU-Ausland werden einfacher / Deutsches Gesundheitssystem profitiert
Die künftige EU-Richtlinie über grenzüberschreitende Patientenrechte kommt voran. Die EU-Gesundheitsminister haben sich heute auf eine gemeinsame Position geeinigt. Nun ist das Europaparlament am Zuge, das sich für mehr Rechte und eine größere Mobilität der Patienten einsetzen will. "Nach fast zwei Jahren gibt es endlich eine Position im Rat. Darüber bin ich sehr froh. Ich werde jetzt für eine noch einfachere Handhabung des grenzüberschreitenden Angebotes für die Patienten eintreten", sagte der CDU-Europaabgeordnete Thomas Ulmer.
Der Europäische Gerichtshof hat Patienten eindeutig das Recht zugesprochen, eine geplante Behandlung auch im Ausland durchzuführen. Wenn sich EU-Bürger in einem anderen Land behandeln lassen möchten, müssen sie demnach von der Krankenkasse denselben Betrag erstattet bekommen wie bei einer Behandlung im Inland. Die deutschen Anbieter im Gesundheitswesen könnten von der Richtlinie profitieren, da das deutsche Gesundheitssystem im europäischen Vergleich gut abschneidet. Es wird vermutet, dass dadurch zusätzliche Einnahmen durch Patienten aus anderen Ländern erzielt werden können.
Das Parlament wird nun in einer Zweiten Lesung weitere Änderungen vornehmen. "Wir müssen die Richtlinie schnellstmöglich verabschieden", forderte der Gesundheitsexperte Ulmer. "Bei den weiteren Beratungen werde ich mich dafür einsetzen, dass bei einer Behandlung im Ausland, die vorab genehmigt werden muss, der Patient einen Gutschein erhält, damit er nicht in Vorkasse treten muss," sagte der Arzt aus Mosbach.
